Ein Beitrag von Klaus-Dieter Pook, Versicherungsspezialist, und Frédéric Joedicke, Junior Social Media & Content Manager von der ÖKOWORLD.
Erstaunlicherweise sind 40-50% der Autofahrten in unseren Großstädten kürzer als fünf Kilometer – eine Distanz, die perfekt mit dem Fahrrad zurückgelegt werden könnte! Tatsächlich könnten etwa 30% der PKW-Fahrten in städtischen Gebieten durch das Fahrrad ersetzt werden. (Umweltbundesamt 2021).
Darüber hinaus muss noch mehr für Sicherheit im Radverkehr getan werden, um mehr Menschen auf die Drahtesel zu kriegen. Der ADFC-Fahrradklima-Test von 2020 zeigte leider, dass die Fahrradfreundlichkeit in Deutschland immer noch mit „ausreichend“ bewertet wird (ADFC 2020).
Dies sind die traurigen Statistiken, die Menschen dazu bewegen an Aktionen wie dem Stadtradeln teilzunehmen. Das STADTRADELN ist ein Wettbewerb, bei dem es darum geht, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dabei schließen sich Teams in unterschiedlichen Kommunen zusammen. Gemeinsam setzen sich die Teilnehmer:innen für die Förderung von Radverkehr und grüner Mobilität ein.
So haben Mitarbeitende der ÖKOWORLD AG auch dieses Jahr wieder am Stadtradeln in Hilden teilgenommen – und dies sogar äußerst erfolgreich.
Mit 4.546 gefahrenen Kilometern auf 263 Fahrten haben wir den 6. Platz in der Kommune belegt. Diese Distanz beläuft sich auf schätzungsweise 754 kg vermiedenem CO2-Äquivalent, wenn sie mit Verbrennern hinterlegt worden wäre (Quelle: Stadtradeln FAQ). Selbstverständlich ist nicht jede Fahrradfahrt beim STADTRADELN die direkte Vermeidung einer Autofahrt bzw. vermiedenes CO2. Wie zuvor beschrieben geht es vor Allem darum Bewusstsein für die Nutzung vom Fahrrad in Alltag und Freizeit zu schaffen denn: Laut einer Umfrage des BMDV zum deutschen Radverkehr 2021 wünschen sich 53% der Befragten in Großstädten, 62% in Mittelstädten und 59% in kleineren Städten und auf dem Land mehr Einsatz der Politik für den Ausbau von Fahrradwegen. Außerdem möchten viele eine klarere Trennung zwischen Rad- und Autoverkehr, um das Radfahren sicherer zu machen. Das zeigt, wie sehr sich die Menschen nach besseren Bedingungen fürs Radfahren sehnen (BMDV 2021).
Die Förderung des Radverkehrs hat neben vielen offensichtlich positiven Effekten große Auswirkungen auf die Flächenverteilung im urbanen Raum und kann darüber z.B. Bodenversieglung und Hitzeinseln verringern. Aus all diesen Gründen begrüßen wir das Projekt STADTRADELN des Klima-Bündnis und nehmen jährlich teil.
Zum Abschluss des Stadtradeln in diesem Jahr haben wir neben den einzeln geradelten Kilometern auch eine gemeinsame Fahrradtour unternommen. Am 22. Mai 2024 trafen sich neun motivierte Kolleg:innen, um eine Spritztour durch und um Hilden zu machen. In moderatem Tempo ging es über Hildener Straßen, Wälder, am Elbsee entlang bis zum gesetzten Ziel, dem Unterbacher See. Dort wurde dann bei abendlichem Sonnenschein und einem Kaltgetränk auf die zurückgelegten Kilometer angestoßen.
Danke an all unsere Kolleg:innen, die bei der Aktion mitgemacht und für mehr Sichtbarkeit von Fahrrädern in die Pedale getreten haben!
Übrigens: der ultimative Tipp unserer Kolleg:innen, um tolle Fahrradrouten zu finden ist Komoot – ein Routenplaner und eine Community rund ums Wandern, Radfahren und Outdoor-Aktivitäten. Gerade in den warmen Monaten kann man durch Fahrradreisen nachhaltigeren Urlaub gestalten.
P.S.: Folgend ein tolles kurzes Video-Essay aus der Perspektive eines Nord-Amerikaners zu aktuellen Entwicklungen des Radverkehrs in Deutschland – speziell in Hamburg und Berlin. Im Video interviewet der Moderator den deutschen Forscher Dirk von Schneidemesser (Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit, Potsdam), der das Problem des Radfahrens in Deutschland genial zusammenfasst: „Normalisiert, aber marginalisiert“.
When cycling is ’normalized but marginalized‘
(In den Einstellungen lassen sich automatisch generierte deutsche Untertitel aktivieren.)
Klaus-Dieter Pook
Versicherungsspezialist bei der ÖKOWORLD
Frédéric Joedicke
Junior Social Media & Content Manager bei der ÖKOWORLD