Earth Day 2024: „Die Ressource Wasser schützen“ Ein breit gestreuter Fonds für ein lebensnotwendiges Investmentthema

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Ein Beitrag von Enrico Schoen, Senior Financial Analyst und Mathias Pianowski, Leiter Nachhaltigkeitsreseach, bei der ÖKOWORLD.

Der alljährliche Earth Day steht dieses Jahr ganz im Thema Wasser. Das Investmentthema „Wasser“ geht für uns als ÖKOWORLD weit über klassische Versorger und Zulieferer hinaus. Der umfassende Schutz der Ressource Wasser hat viele Facetten, dem wir mit unserem Wasserfonds ÖKOWORLD WATER FOR LIFE Rechnung tragen.

Der ÖKOWORLD WATER FOR LIFE investiert in Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen anbieten:

  • für eine zukunftsfähige und smarte Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Wasseraufbereitung und -recycling sowie Wasserinfrastruktur
  • zum Erhalt der Qualität natürlicher Wasserspeichersysteme, z.B. durch die Vermeidung oder Verringerung von Schadstoffeinträgen in Böden und Gewässer
  • zur Verbesserung der Effizienz der Wassernutzung, z.B. durch optimierte Verbrauchsmessung und -abrechnung oder durch die Einrichtung geschlossener Nutzungskreisläufe
  • die einen Beitrag zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels und Wasserknappheit leisten, bspw. auch im gesundheitlichen Bereich.

PFAS: Die US-amerikanische Umweltbehörde EPA setzt erste finale Standards

Das Nachhaltigkeits-Research der ÖKOWORLD hat eine klare Haltung zu PFAS: Die per- und polyfluorierten Chemikalien werden im Volksmund ganz zu Recht auch „Ewigkeitschemikalien“ genannt, da sie sich nicht oder nur kaum abbauen. Ursprünglich fanden diese künstlich erzeugte schädlichen Chemikalien Verwendung in Lackierungen und Beschichtungen. Sie reichern sich im Körper an und stehen seit langer Zeit im Verdacht krebserregend zu sein. Im Rahmen des Nachhaltigkeits-Researchs werden Unternehmen von vornherein ausgeschlossen, die solche Chemikalien verwenden, wenn es Alternativen dazu gibt. Leider ist dies noch nicht immer der Fall, wie bspw. bei der Chipherstellung. Hier müssen die Unternehmen PFAS in der Produktion sicher verwenden und technologische Alternativen sollten entwickelt werden.

Für das Portfoliomanagement ergeben sich hier Marktchancen durch Regulierungen: Kürzlich wurden die lang erwarteten PFAS Grenzwerte für Trinkwasser in den USA erlassen. Wir berichteten in unserem letzten Extrablatt darüber. Das Ergebnis sind wie erhofft Grenzwerte, die deutlich strenger sind, als alle bisher erlassenen Grenzwerte auf Bundesstaatenebene. Die lokalen Wasserversorger haben nun fünf Jahre Zeit, um Filter- und Reinigungssysteme zu installieren, um die potentiell krebserregenden Chemikalien herauszufiltern. Erwartet wird, dass die Nachfrage nach PFAS Filtern nun direkt anziehen wird, da die meisten großen Versorger nur auf die endgültige Entscheidung der Environmental Protection Agency (EPA) gewartet haben. Spannend wird für die Zukunft, wie sich die PFAS-Filternachfrage entwickeln wird. Jeder Wasserversorger muss nun prüfen, ob in dem örtlichen Grundwasser Verunreinigungen vorhanden sind. Bisher wurde der Markt für die PFAS Lösungen größtenteils nur auf Regionen bezogen, wo viel Kontamination bekannt war, wie bei Flughäfen oder Industriegebieten. Sollte sich rausstellen, dass die Verunreinigungen noch viel weitreichender sind, würde dies einen massiven Nachfragetreiber für die kommenden Jahre bedeuten. Dieser Trend stellt auch für die kommenden Jahre für unseren ÖKOWORLD WATER FOR LIFE Fonds eine attraktive Möglichkeit dar.

Graphic Packaging: Nachhaltige Verpackungen für den Gewässerschutz

Die Sicht des Nachhaltigkeits-Researchs

Graphic Packaging ist ein in den USA führender Hersteller von Verpackungen aus bedruckten Kartonagen. Der Holzeinsatz ist nach international anerkannten Standards zertifiziert. Die Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe und Vorprodukte ist damit gewährleistet. Die Standards berücksichtigen den Erhalt von Biodiversität und den Schutz der örtlichen Wasserhaushalte. Die Produkte aus Papier und Pappe selbst sind wiederum recyclingfähig. Als Input werden Recyclingfasern zunehmend eingesetzt. Durch Innovationen wird Kunststoff eingespart. Beispielsweise arbeitet Graphic Packaging an Alternativen unter anderem zu Polyethylen-Beschichtungen durch biobasierte Harze. Auch damit und durch die Papier- und Pappe-Produkte trägt das Unternehmen zur Verringerung der Plastik-Verschmutzung der weltweiten Gewässer bei. In der Produktion spart das Unternehmen Wasser durch zertifizierte Management-Systeme.

Die Sicht des Portfoliomanagements

Aus finanzieller Sicht hat Graphic Packaging in den Corona Jahren sehr stark von dem erhöhtem Lieferaufkommen der Restaurants profitiert. Als sich dann zunehmend das inflationäre Umfeld in den USA aufbaute stellte sich heraus, dass Graphic Packaging eine starke Preismacht hat und die gestiegenen Kosten problemlos an die Kunden weitergeben konnte. Dies hat bis heute Bestand und ist der wesentliche Grund, warum das Unternehmen seine Margen nicht nur stabil, sondern zuletzt auch weiter ausbauen konnte. Das Unternehmen sieht für die kommenden Jahre den anhaltenden Trend, dass Lebensmittelkonzerne verstärkt auf papierbasiertes und recyceltes Verpackungsmaterial setzen. In Europa wird dies getrieben durch die Regulierung und in den USA durch ein sich veränderndes Konsumentenverhalten. Graphic Packgaging sehen wir in diesem Umfeld mit seinen Verpackungsinnovationen sehr gut positioniert. Für das laufende Jahr sieht die Firma ein leichtes Umsatzwachstum, das durch Preismacht, Volumen und Produktmix zustande kommen soll. Kostenseitig gewinnt das Unternehmen durch Skaleneffekte und Optimierungen in der Produktion. Diese operative Stärke, aber auch die Resilienz in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihres wichtigsten Absatzmarktes, der Lebensmittelverpackung, ist für uns ein Grund, warum wir positiv für den weiteren Jahresverlauf gestimmt sind.

Waters Corp: Testanlagen für die Reinhaltung unserer Lebensgrundlage

Die Sicht des Nachhaltigkeits-Researchs

Waters Corp ist ein Anbieter von Labortests für eine große Bandbreite von Anwendungsgebieten. Schwerpunkt-Technologien sind die Flüssigkeits-Chromatographie und die Massenspektrometrie. Führend ist das Unternehmen bei Analysen rund um das Thema Trinkwasser. Sei es die Prüfung nach Pestizidverschmutzungen, Chemikalien oder anderen Verunreinigungen. Die Produkte haben nicht nur einen hohen Nutzen für den Schutz der Ressource Wasser, sondern werden ökologisch verträglich gestaltet und entwickelt – sei es im Hinblick auf Wasser- und Energieeffizienz, Upgrade-Angebot, Rücknahme oder Recycling. In der Produktion reduziert das Unternehmen die Wasserintensität und -entnahme deutlich. An Produktionsstandorten sorgen Abwasserbehandlungssysteme für den Einsatz des aufbereiteten Produktionswasser in der Bewässerung, Kühlung und in Sanitäranlagen.

Die Sicht des Portfoliomanagements

Durch die in den letzten Jahren anziehenden Umweltauflagen, steigt auch die Nachfrage von Waters Testlösungen. Aus finanzieller Sicht ist bei Testing Unternehmen wie Waters interessant, dass sie zusätzlich zu den Testmaschinen, auch die dazugehörigen Testampullen und Services verkaufen. Dieser Geschäftsbereich zeichnet sich durch eine gewisse Resilienz in schwachen Marktlagen aus. Darüber hinaus konnte das Unternehmen in den letzten Quartalen seine Preismacht nutzen und die Margen ausbauen. Regional baute das Geschäft in China wieder Stärke auf und trug zu dem sich beschleunigendem Geschäft bei.

Zitate:

„Es macht einen großen Unterschied, ob wir Geld verdienen mit dem umfassenden Schutz der Ressource Wasser oder ob wir Wasser in Plastikflaschen füllen und weit transportieren, obwohl Trinkwasser vor Ort verfügbar ist.“ Mathias Pianowski, Head of Sustainability Research ÖKOWORLD

„Wasser als Investitionsthema ist auch in der aktuellen Hochzinsphase weiterhin sehr attraktiv. Zulieferer für die Wasserinfrastruktur, profitieren zunehmend von dem steigenden Bewusstsein in Politik und Industrie für unsere Lebensgrundlage und konnten dabei in den vergangenen Monaten die bekannten Wasserbenchmarks teils deutlich schlagen.“ Enrico Schoen, Senior Financial Analyst

 

Enrico Schoen
Senior Financial Analyst bei der ÖKOWORLD

 

 

Mathias Pianowski
Leiter Nachhaltigkeitsreseach bei der ÖKOWORLD