Tag 1 – 26.8.

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Außenfassade des Gebäudes Folkets Hus

Vorab ein paar Informationen zu der Location: Die Konferenz findet im City Conference Centre Stockholm statt, welches aus zwei Gebäuden besteht, zum einen dem modernen Folkets Hus und zum anderen dem historischen Norra Latin, welches 1880 als Schule eröffnet und bis in die 1980er Jahre als solche verwendet wurde. Die Events und auch die Ausstellungsstände der NGOs und Institutionen sind auf beide Gebäude verteilt.

Auch vor der offiziellen Eröffnung der World Water Week am Montag, 27.8., fanden am heutigen kühlen und regnerischen Sonntag bereits 56 unterschiedliche Vorträge, Seminare und Diskussionen statt.


Vortrag: Ericsson & City of Stockholm
„How Internet of Things Solves Real Problems“

Digitalisierung spielt auch beim Wassermanagement eine große Rolle und der Vortrag zum Thema „How Internet of Things Solves Real Problems“ war dementsprechend auch stark besucht. Vertreter des Unternehmens Ericsson stellten ihre innovativen Dienstleistungen und Projekte zur Datenanalyse und Datenverwendung vor, und ein Repräsentant der Stadtverwaltung Stockholms gab einen interessanten Einblick in die Herausforderungen Stockholms in Bezug auf Wasser.

Ericsson ist heute ein internationales Unternehmen in den Bereichen Mobilfunktechnologie, Internet- und Multimediakommunikation und Telekommunikation. Falls noch jemand an die Sony Ericsson Mobiltelefone denkt – die gibt es bereits seit 2012 nicht mehr.


„Real Time Water Monitoring“

Eine von Ericsson entwickelte Dienstleistung in Bezug auf Wassermanagement ist „Real Time Water Monitoring“. Dadurch lassen sich bspw. Ökosysteme besser überwachen hinsichtlich Wasserqualität, Temperatur, Bakterien, Veränderungen, etc. Ein sehr interessantes Pilotprojekt zu dem Thema Wetter-Daten wurde von der hauseigenen Recherche-Abteilung von Ericsson vorgestellt: die Messung von Regentropfen – hierbei werden alle 10 Sekunden die fallenden Regentropfen gezählt. Dies geschieht mit Hilfe von Mikrowellen, über die Daten zwischen verschiedenen Messgeräten der Mobilfunksendetürme gesendet und gesammelt werden. Spannend – aber wofür braucht man das? Zum Beispiel in der Landwirtschaft, für Wettervorhersagen und Sturmwarnungen, zu Versicherungszwecken und Stadtplanungen. Die gesammelten Daten geben mehr Details als herkömmliche Radarmessungen.


Stockholm plant, bis 2040 Smartest City der Welt zu werden

Für die Stadt Stockholm ist der Einfluss von Wasser natürlich auch maßgeblich, denn die Stadt erstreckt sich auf 14 Inseln, und Wasser macht ca. 30% der Stadtfläche aus. Trinkwasserqualität und Überflutung sowie Wasserqualität an den öffentlichen Stränden sind daher im Fokus der Stadt, die hierzu gemeinsame Projekte mit Ericsson unterhält, um einige dieser Herausforderungen mit Hilfe von Digitalisierung besser zu meistern. Stockholm hat sich nämlich ein sehr ambitioniertes Ziel gesetzt: Es will bis 2040 die Smartest City in der Welt werden!

Übrigens ist Ericsson bereits seit mehreren Jahren in den Anlageuniversen der ÖKOWORLD-Fonds – nicht nur auf Grund der Vielzahl an Innovationen und seinen energieeffizienten Kommunikationsdienstleistungen, sondern u. a. auch wegen seines umfassenden Umwelt- und Lieferkettenmanagements.


Vortrag: World Bank
„E-Power Cambodia“, „E Water Pay“ und weitere Schritte in der Digitalisierung

Auch die World Bank befasst sich stark mit dem Thema Digitalisierung und den verschiedenen Technologien wie Künstliche Intelligenz, Internet der Dinge, Remote Sensing und Blockchain. Die Bank fördert hier gezielt Fintechs, die solche Technologien mit Hilfe der mobilen Datennetzwerke, welche mittlerweile mehr als 80% der Welt abdecken, anwenden und Dienstleistungen anbieten, die größere Unternehmen auf Grund von Kosten, Technologien, Verwaltungsaufwand, etc. nicht anbieten können / wollen. „E-Power Cambodia“ ist ein von der World Bank gefördertes Fintech-Unternehmen, welches die örtlichen Wasserunternehmen bei der Abrechnung durch eine Cloud Software unterstützt und dadurch deren Effizienz und Leistungsfähigkeit erhöht. „E Water Pay“ ist ein weiteres solches Unternehmen, dessen Software, basierend auf Live-Cloud-Daten, die Wasserversorgung auch in entlegenen Regionen zuverlässiger gestalten kann. Noch weitere solcher Unternehmen wurden kurz von der World Bank vorgestellt – alle mit dem Ziel, die Wasserversorgung weltweit zu verbessern.

Gut, dass es solche Unternehmen gibt und dass sie gefördert werden!