Kommentar zur COP 28: Konferenz der fossilen Lobbyisten Kommentar von Marco Hasselkuß, Sustainability Analyst bei der ÖKOWORLD

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Massive Investitionen in Alternativen zur fossil-basierten Wirtschaft sind notwendig, um das 1,5°-Ziel noch erreichen zu können. Genauso wichtig ist der konsequente Ausstieg aus den fossilen Energien – das zeigt die Wissenschaft klar, anders als vom COP 28-Präsidenten kürzlich gesagt. Kurz vor der Konferenz wurde gezeigt, dass die bisherigen Maßnahmen die Welt auf einen Pfad mit 2,5-2,9° Erwärmung bringen. Europa ist vom Klimawandel sogar besonders stark betroffen. So hat sich Europa laut Daten des Umweltsatelliten Copernicus in den vergangenen fünf Jahren doppelt so schnell aufgeheizt wie andere Kontinente.

Doch trotz all dieser und weiterer Alarmsignale sind von der COP 28 keine weitreichenden Vereinbarungen zu erwarten. Anlass für unsere Zweifel bietet auch die Meldung, wonach vier Mal so viele Lobbyisten der Kohle-, Gas- und Ölindustrie vor Ort sind als noch bei COP 27 im letzten Jahr. Der Präsident der Weltklimakonferenz Sultan Ahmed Al Jaber ist zugleich CEO eines der weltgrößten Ölkonzerne (ADNOC). Dieser plant einen massiven Ausbau seiner Förderung.

„Vor diesem Hintergrund habe ich nicht viel Hoffnung auf den Ausgang der Klimakonferenz. Die Welt braucht verantwortungsvoll und rasch handelnde Staaten. Doch diese sind auf der COP 28 leider in der Minderheit. Hoffentlich wird diese Konferenz dennoch mindestens mit positiven Signalen enden.“

Marco Hasselkuß,
Sustainability Analyst bei der ÖKOWORLD